Baja California

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Mexico Grenzübertritt

Es ist 16Uhr. Es hat viel Verkehr, da viele Grenzgänger zurück nach Mexiko müssen. Ich sehe zwei grosse Tafeln: „Waffen verboten!“ und „last U-Turn to USA“ (letzte Kehrtwendung in die USA). Wir fahren weiter, wissen aber, dass wir noch einiges an Papierkram erledigen müssen, bevor wir die Grenze passieren. Links sehen wir eine Touristeninformation. Gut, dort können wir parkieren und fragen. Leider ist niemand dort. Mit unsere wenigen Worten Spanisch bringt uns ein Mexikaner zu einem anderen Büro. Wir erahnen, was uns der Beamte auf Spanisch zu erklären versucht. Wir füllen die Touristenkarte aus, er scannt und stempelt die Pässe, wir bezahlen die Einreisebewilligung für uns beide und dann sind wir fertig. Wir fragen, wo wir nun die Temporäreinführ für unser Auto kaufen können, doch leider verstehen wir fast nichts. Nun brauchen wir noch einen US-Beamten, der uns die US-Einreisekarte aus dem Pass entfernt um uns definitiv in den USA abzumelden. Wir sehen eine Beamtin die offensichtlich nicht im Dienst und gerade ihren Diensthund Gassi führt. Wir fragen sie, ob sie uns weiterhelfen könnte. Laut Erfahrungen anderer Reisenden, ist es immer schwierig einen US-Beamten an der Grenze zu finden. Sie kommt und trifft uns auf der anderen Seite des Zaunes. Wir dürfen nicht mehr zurück laufen. Freundlicherweise nimmt sie die Karten entgegen. Sie weiss, dass das Büro relativ weit weg wäre und wir zu Fuss im Grenzareal Probleme bekommen würden. Wir steigen ins Auto und fahren die noch wenigen Meter zum Grenzwächter. Er schaut die Pässe an, will in den Bus schauen, öffnet den Kühlschrank, aber das wars dann auch schon. Er winkt uns weiter und wir sind in Mexiko. Leider haben wir die Papiere für dass Auto noch nicht. Eine junge Zöllnerin kann etwas Englisch und erklärt uns, dass wir 20min weiter zur nächsten Grenze fahren müssen. Hier in Mexicali haben sie leider kein Banjercito (Bankschalter) um uns die temporäre Fahrzeugimporterlaubnis auszustellen. Man könnte dies auch erst in La Paz machen, aber wir haben gerne alles früh genug erledigt. Eine Stunde später haben wir dann  die Bewilligung für unseren VW Bus. In der Dämmerung fahren wir endlich Richtung San Filipe an den Golf von Kaliforien.

Die ersten Kilometer durch Vincente Guerrero sind sehr spannend. Unser Navi leitet uns durch die kleinsten und staubigsten Nebenstrassen, die es finden kann. Wir machen schnell Bekanntschaft mit den unbeliebten Speed-Bumps, den Geschwindigkeitsbegrenzungshügeln. Entweder werden sie gar nicht angezeigt, oder die Farbmarkierung ist kaum mehr zu erkennen. Als Beifahrerin halte ich Ausschau nach Stoppschilder und Ampeln. Kaum bekommt man etwas Geschwindigkeit muss man bei einem „4-way-Stop“ wieder halten. Diese gibt es wie Käse in der Schweiz. =) Das Problem ist auch hier, dass die Schilder kaum zu erkennen oder zu sehen sind. Es wird sehr schnell dunkeln. Wir sehen viele Imbissbuden, Händler, die ihre Ware von der Strasse in die Garage zurück räumen und viele Fussgänger.

Kakteen in der Wüste

Am nächsten Morgen erwachen wir früh, weil die Sonne das Zelt erhitzt. Wir staunen an welch schönem Ort wir gestern Abend angekommen sind. Noch vor dem Frühstück schwimmen wir noch eine Runde im Meer. Später packen wir unsere Sachen und fahren weiter auf der Baja California (Landzunge) in den Süden. Unsere Tagesziele sind Diesel und Bargeld zu besorgen. Diesel finden wir schnell und können zum Glück noch mit US-Dollar bezahlen. Doch einen Geldautomaten (Cajero) zu finden ist nicht ganz einfach und die Banken sind am Sonntag geschlossen. Die Autobahn in den Süden ist zum Glück gut, aber schmal. Sie ist so schmal, dass der Abstand zwischen den Autos nur noch ca. 10 cm ist. Ausweichen ist unmöglich, da die Strasse an der Seite mit einer mindestens 30cm hohen Bruchkante aufhört. Die Mex1 führt durch eine Wüstenlandschaft voller riesiger und uralter Kakteen. Wir fahren nicht lange, da kommt auch bereits die erste Militärkontrolle. Die Männer sind schwerbewaffnet und wollen eine „Autoinspektion“ machen. Mit seinem grosskalibrigen Geschütz macht es sich ein Soldat gemütlich auf unserer Rückbank und plaudert ein wenig mit mir. Ein anderer schaut sich interessiert im vorderen Teil des Autos um. Sie wollen wissen woher wir kommen und wohin wir gehen. Danach lassen sie uns weiterziehen.

Die Temperatur steigt. Es ist bereits 38 Grad und wir sehnen uns nach einer Abkühlung. In Bahia de los Angeles finden wir einen netten Camping, mit Palapas = Strohhütte und Duschen direkt am Meer.

Baja California Sur

Wir reisen weiter Südwärts, passieren einige Militärkontrollen, wobei sie nur noch fragen „woher und wohin“ und das Auto nicht mehr sehen wollen. Wir passieren auch die Grenze in die südliche Provinz, die sogenannte „Fruchtkontrolle“. Wir werden gefragt ob wir Gemüse und Früchte dabei haben, was wir verneinen. (Wir haben vergessen, dass es im Kühlschrank noch Gruken, Salat und Tomaten hat, aber dafür interessiert sich keiner.) Für die Unterbodendesinfektion bezahlen wir 20 Pesos = 1 Fr.

San Ignacio ist eine Stadt inmitten einer Oase. Die Palmen sind eine schöne Abwechslung zu den riesigen Kakteen. Wir schauen uns die alte „Mision“ = Kirche an und fahren weiter an die Ostküste. In Mulege kaufen wir unsere ersten “Pan Doulce“. Da ist typisch mexikanisches Süssgebäck, in allen Farben und Formen. Für uns zu vergleichen mit Brioche.

Entlang der Bahia Conception kommen wir an traumhaften Stränden vorbei. Leider haben die meisten keine Müllentsorgung, sodass der Abfall oft herumliegt.

In La Paz finden wir den genialen Camping Maranatha. Für uns ist es wie im „Paradies“. Es gibt einen grossen Pool, Schatten, eine schöne Gartenanlage, Wifi, Waschmaschine und ein Café gleich nebenan. Es gefällt uns so gut, dass wir gerade eine Woche Ferien machen.

Auto Service

Das Auto bringen wir bei der VW Garage in den Service. Es spricht niemand englisch, doch zum Glück gibt es Google Sprachtools offline. J Wir erklären, was wir alles machen lassen wollen und müssen den Bus für 5 Stunden dort lassen. Als wir am Abend mit dem öffentlichen Bus für 50 Rappen zur Garage fahren, staunen wir nicht schlecht. Unser VW Bus glänzt wie noch nie. Sie haben ihn so gut geputzt und poliert, sodass wir ihn kaum noch erkennen. =)

Nun haben auch die VW Angestellten Google Sprachtools erlickt und haben eine riesen Freude Sätze am Computer zu übersetzen. Wir sind froh, dass alles so gut geklappt hat und nur einen drittel so viel kosten wie in der Schweiz.

Isla Espiritu Santo

Am Wochenende machen wir einen Ausflug zur Isla Espiritu Santo. Mit dem alten Schulbus geht es in die Stadt, mit dem Schuttle weiter zum Hafen und dann mit dem Boot zur Insel. Wir besuchen die Robbenkolonie. Mit Schnorchel und Flossen hüpfen wir ins klare, warme Wasser. Es ist ein einmaliges Erlebnis diese Tiere in freier Wildbahn so nahe zu beobachten. Die Robben wollen spielen und kommen bis auch wenige Zentimeter Abstand zu uns hin. Wir drehen und wenden uns im Wasser und versuchen ihre Bewegungen nachzuahmen.

Fähre nach Matzatlan

Wir haben einige unterschiede über die Fähren zum Mexico Festland gehört. Aus diesem Grund wollen wir uns selber einen Überblick verschaffen. Wir besuchen deshalb die Fährenbüros TMC und Baja Ferries. Kurz gesagt ist der Preis bei beiden in etwa derselbe. Baja Ferries bietet aber die Möglichkeit luxuriöse Kabinen und Schlafgelegenheiten zu buchen, wobei man bei TMC im eigenen Fahrzeug übernachten kann. Wir entschliessen uns für Baja Ferries mit einer Junior Suit Kabine. Kostenpunkt alles zusammen 250 CHF inklusive Nachtessen. 

2 Responses

  1. Elias
    | Antworten

    Wow 38° kaum vorstellbar. Bei uns hat es in den Bergen geschneit, der Margelkopf hat ein dünnes weisses Kleid bekommen und meine Daunenjacke hat ihren Dienst wieder aufgenommen. Viel Spass im heissen Mexico.

  2. Irene Stäheli
    | Antworten

    Paradiesisch!

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